Ein Jahr „vegan“ – meine Reise

Seit etwas mehr als einem Jahr ernähre ich mich nun rein pflanzlich, also komplett ohne tierische Produkte. In diesem Blogeintrag möchte ich nun kurz erläutern, ob und wenn ja welche Auswirkungen die Ernährungsumstellung bei mir so mit sich gebracht hat.

Zunächst möchte ich Dir einen kleinen Einblick in meinen veganen Wandel geben.

Im Fernsehen und im Internet stieß ich immer wieder zufällig auf Dokumentationen, die von Massentierhaltung und Umweltproblemen handelten. Diese waren der Auslöser, dass ich vor ca. drei Jahren (also Ende 2014) Fleisch von meinem Speiseplan strich. Ab diesem Zeitpunkt lebte ich somit pescetarisch und aß kein Fleisch mehr, sondern nahm als tierische Produkte „nur noch“ Fisch, Milchprodukte und Eier zu mir. Milch konsumierte ich jedoch nur in geringen Maße, da ich diese seit einiger Zeit nicht mehr vertrug und Blähungen sowie Verdauungsbeschwerden davon bekam.

Im Urlaub 2016 an der Ostsee las ich das Buch „Peace Food“ von Dr. Rüdiger Dahlke. Beim Lesen dieser Zeilen wurde mir sofort klar, dass sich bei meiner Ernährung unbedingt noch mehr ändern musste. Den am Abend zuvor gegessenen Fisch erklärte ich als meinen letzten Fisch, den ich jemals gegessen hatte.

Seit diesem Tag lebte ich vegetarisch, mied außerdem Milch und reduzierte immer weiter meinen Konsum von Käse und Eiern, da das Buch auch in diesem Bereich mein Bewusstsein änderte und mir klar machte, dass eine vegetarische Lebensweise absolut inkonsequent ist.

Ab ca. November 2016 war es dann soweit und ich zog einen Schlussstrich was das Essen tierischer Produkte betraf.

Seit diesem Zeitpunkt ernähre ich mich rein pflanzlich.

Die Umstellung fiel mir nicht mehr sonderlich schwer. Das Verlangen nach Käse und anderen tierischen Produkten verschwand zunehmend und ich hatte große Freude daran, mich an veganen Rezepten auszuprobieren.

Meine Ernährung änderte sich grundsätzlich. Seit der Umstellung auf die vegane Ernährung, esse ich vielseitiger und abwechslungsreicher als je zuvor. So stehen Hülsenfrüchte, Nüsse und Samen, die früher selten bis nie auf meinem Speiseplan Erwähnung fanden, nun nahezu täglich auf dem Programm. Außerdem probiere mich an den verschiedenen Pseudo-Getreidearten wie Hirse, Amaranth etc. und ich experimentiere mehr in der Küche und habe eine noch größere Freude am Kochen. Jegliches Obst und Gemüse esse und verarbeite ich gerne.

Ich beschäftige mich intensiv mit einer gesunden, vollwertigen Ernährung und so entwickelte es sich weiter, dass ich nun auch kaum noch raffinierten Zucker und weiße Mehle zu mir nehme.

Neben einer vielfältigeren Ernährung konnte ich weitere positive Veränderungen bei mir feststellen.

Die auffälligste Veränderung ist, dass ich pro Nacht nun ca. zwei Stunden weniger Schlaf als benötige als früher. So war ich, als ich mich noch omnivor ernährte, immer einer der ersten die ins Bett verschwand. 21.30 h war meine Schlafengehzeit, wenn ich gegen 7.00 h am nächsten Tag aufstehen musste. Heute hat sich das geändert. Meistens gehe ich nun gegen 23.30 h ins Bett, wenn ich um 7.00 Uhr am nächsten Tag aufstehe. Somit schlafe ich pro Nacht in der Regel rund zwei Stunden weniger. Meine Energie hat sich dadurch aber nicht verringert, sondern ganz im Gegenteil. Seitdem ich vegan lebe, fühle ich mich wesentlich energiegeladener und verspüre eine große Lust mich zu bewegen und Sport zu machen. Das war früher oft nicht so. Ich fühlte mich häufig schlapp und müde und hatte die Befürchtung, dass, wenn ich auch noch Sport machen würde, ich dann zu gar nichts mehr zu gebrauchen wäre bzw. mich dann sogar die nächste Erkältung erwischen könnte.

Als Kind und Jugendliche war ich aufgrund einer Autoimmunerkrankung sehr viel krank und lag oft mit Fieber und starken Grippen im Bett. Im Erwachsenenalter besserte sich dies kontinuierlich und meine Krankheitsattacken reduzierten sich auf ca. 4-5 Mal im Jahr. Oft hatte ich jedoch noch wochenlang nach meiner Grippe starken Husten und war verschleimt.

Seit meiner Umstellung auf die vegane Ernährung bin ich kaum noch krank. Wenn es um mich herum hustet und schnieft, bin ich nun oft diejenige, die unberührt bleibt. Ich bin mir mittlerweile auch nicht mehr sicher, ob ich wirklich eine Autoimmunerkrankung habe oder ob nicht vielleicht andere Faktoren wie unter anderem eine schlechte Ernährung zu meinem Krankheitsbild geführt haben.

Erwischt mich doch mal eine Grippe wie es vor Kurzem dann doch mal wieder der Fall war, fällt sie weniger stark aus als früher. Ich bin nicht mehr verschleimt und entwickle außerdem auch keinen Husten. Auch das Fieber verschwindet viel schneller als früher. Allgemein kann ich daher sagen, dass ich nun deutlich weniger krankheitsanfällig bin und Erkältungen etc. besser wegstecke und keine Krankheitserscheinungen wochenlang mit mir herumtrage.

Mir geht es aber nicht nur nach meiner persönlichen Meinung super, auch der Arzt kann mir das bestätigen. Meine Blutbilder sehen perfekt aus, die BioScan-Ergebnisse sind hervorragend und mein Körper ist bestens mit allen Vitaminen und Nährstoffen versorgt.

Allgemein kann ich für mich festhalten, dass die Entscheidung mich vegan zu ernähren, eine der besten Entscheidungen meines bisherigen Lebens ist. Ich fühle mich fitter, energiereicher und gesünder als je zuvor. Ich lebe bewusster und kann mehr Empathie für Menschen und Tiere empfinden.

Seitdem ich mich mit Themen wie Tierethik, eigene Gesundheit, Umwelt und Nachhaltigkeit beschäftige, befinde ich mich auf einer Reise. Begonnen hat alles mit dem Umstieg von einer omnivoren auf eine pescetarische Ernährung auf eine vegetarische und schließlich auf eine vegane Ernährung. Doch damit ist es nicht vorbei. Bei der Ernährung begonnen, weitet sich das Bewusstsein nun auch auf andere Lebensbereiche wie Kosmetik, Kleidung und Schuhe, Haushaltsmittel usw. aus. Die Reise ist spannend, bewegend und sehr bereichernd. Ich kann sie jedem empfehlen, der mutig ist und nicht alles so hinnehmen möchte, wie es momentan ist.

Hier noch eine weise Aussage von Mahatma Ghandi zum Abschluss:

"Sei Du selbst die Veränderung, die Du Dir wünschst für diese Welt."

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Kommentare: 1
  • #1

    Plantiness (Dienstag, 02 Januar 2018 21:48)

    Toller Artikel! Das ist eine sehr detaillierte und gute Beschreibung! In vielen Punkten finde ich mich wieder und es freut mich, dass es dir jetzt besser geht als früher. Ich hoffe, dass es exponentiell mehr Leuten so gehen wird wie uns und wir etwas bewegen können. Dein Blog ist auf jeden Fall ein sehr toller Beitrag zu Veränderung! Danke für dein Mitgefühl!